Das Spiel der 5 Tier (wuqinxi) geht auf den chinesischen Arzt Hua Tuo zurück, der während der Han-Zeit lebte (2. Jh. n. Chr.). Ausgehend von detaillierten Beobachtungen verschiedener Tiere entwickelte er eine Form der Bewegungstherapie, die sich an den Bewegungsmustern einzelner Tiere orientiert. Das Spiel der 5 Tiere entwickelte sich über die Zeit zu einer bekannten und weithin geschätzten Übungsmethode, die in zahlreichen Varianten vorliegt. Es ist von großer Bedeutung sowohl für die Entwicklung der Gesundheits- wie auch der Kampfkünste.

Jiao Guorui lernte das „Spiel der 5 Tiere“ durch seinen Lehrer Hu Yaozhen kennen. Später in seiner eigenen Entwicklung ist er auf seinen Lehrer Wang Xiangzhai getroffen und hat über diese Begegnung noch einmal entscheidende Einsichten gewonnen, die in sein Lehrsystem als Ganzes und besonders auch in das „Spiel der 5 Tiere“ einfließen sollten. Prof. Jiaos Anpassung des „Spiel der 5 Tiere“ erfolgte unter dem allgemeinen Gesichtspunkt, es stimmig in sein Lehrsystem Qigong Yangsheng eingliedern zu können. Ausgewogenheit in den Bewegungsübungen und die Tauglichkeit zur Lebenspflege sind wichtige Aspekte in diesem Zusammenhang.

Prof. Jiaos „Spiel der 5 Tiere“ kennt jeweils fünf Bewegungsübungen für den Bären, den Kranich, den Tiger, den Hirsch und den Affen. Die Bewegungsformen beruhen auf den allgemeinen Anforderungen an Qigong-Übungen. Zusätzlich kommen hier weitere Übungsanforderungen zum Tragen. Ferner sollte mit zunehmender Übungspraxis auch im Ausdruck der Übung das Charakteristische des entsprechenden Tieres zur Darstellung gebracht werden. Schließlich sollte auch die mit dem geübten Tier in Verbindung gebrachte emotionale Qualität entwickelt werden. Aufgrund dieser Vielzahl an Übungsanforderungen empfiehlt es sich, mit dem „Spiel der 5 Tiere“ erst dann zu beginnen, wenn man schon einige grundlegende Erfahrungen mit Qigong gesammelt hat. Das „Spiel der 5 Tiere“ ist eine sehr schöne, lebendige und reichhaltige Übungsform, die den Übenden immer wieder aufs Neue herausfordert.