Diese Übungsmethode ist für jedes Lebensalter empfehlenswert. Üblicherweise wird sie im Stehen geübt. Körperlich geschwächte Übende können sie jedoch auch im Sitzen und selbst im Liegen ausüben. Im fortgeschrittenen Übungsstadium werden die Übungsformen auch im Gehen geübt.

Bei den 15 Ausdrucksformen handelt es sich um 15 verschiedene Bewegungen, die als zusammenhängender Zyklus, aber auch je einzeln für sich oder kombiniert im Hinblick auf bestimmte Übungsschwerpunkte geübt werden können. Charakteristisch ist die in der Benennung der einzelnen Übungsformen zum Ausdruck gebrachte Verbindung zur Natur: „Zerteile die Wolken, halte den Mond“; „Der Kondor breitet seine Schwingen aus“; „Der Pfau schlägt ein Rad“. Durch diese bildhafte Namensgebung wird die Bewegungsführung auf besondere Weise mit der Vorstellungskraft verbunden. Auch lassen sich so bestimmte Kraftrichtungen und Kraftqualitäten leichter erfassen.

Die Übungsmethode „Die 15 Ausdrucksformen des Taiji-Qigong“ wurden von Prof. Jiao in Anlehnung an die „13 Ausdrucksformen der Taiji-Pfahl-Übungen“ des Daoisten Xu Xuanping (Tangzeit, ca. 618 – 907 n. Chr.) entwickelt. Er hat die historischen Überlieferungen dieser Übungsmethode genau studiert, um sie dann vor dem Hintergrund seiner eigenen Übungspraxis und Erfahrung so zu überarbeiten, dass sie den auf Harmonie und Lebenspflege ausgerichteten Anforderungen seines eigenen Lehrsystems entsprachen.